Williams Christbirne (Teil 2)
Williams-Christ-Birne – Von der Frucht zum Feinbrand (Teil 2)
Den Weg der Frucht vom Baum über die Verarbeitung zur Maische bis zum Rohbrand konnten Sie vor kurzem bereits in unserem ersten Teil zur Williams-Christ-Birne nachlesen. Aber wie wird daraus nun ein Feinbrand? Die Herstellung des Williams-Destillats gehört bekanntermaßen zu den anspruchsvolleren in der Brennerei. Hier ist nicht nur Geschick, sondern vor allem viel Erfahrung der Brennmeister gefragt, um die Aromen der Frucht optimal zu erhalten. Das bedeutet aber, dass bereits vor dem Brennen des Rohbrands einige Dinge zu beachten sind.
Auf die Maische kommt es an
Unseren Kunden schätzen an den Williams-Christ-Produkten vor allem den intensiven Fruchtgeschmack. Um diesen in der gewohnten Intensität zu erreichen, muss bereits die Maische besonders gepflegt werden. Dafür benötigen wir nicht nur die entsprechende Technik, sondern auch ein wachsames Auge. In eigens dafür konstruierten Behältern, in einer speziellen Schutzatmosphäre, vergärt das mit Hefe angereicherte Fruchtmus unter idealen Temperaturen. Da die Williams-Christ-Birne in Bezug auf den Aromen-Gehalt gewissermaßen gerne mit Samthandschuhen angefasst wird, muss unbedingt auf eine kontrollierte Vergärung geachtet werden. Schon kleine Überschreitungen der Vergärzeit werden mit einem massiven Verlust an Aromen bestraft. Die Brennmeister müssen sich hier also voll auf ihr Gespür und eine besonders feine Nase verlassen.
Brennvorgang auf „kleiner Flamme“
Jetzt geht’s also in den Brennkessel. Und zwar nicht in irgendeinen, sondern in den speziell angefertigten Niedrigtemperatur-Brennkessel. So wird bereits beim ersten Abdestillieren der Maische zum Rohbrand auf den bestmöglichen Erhalt der Primär-Aromen geachtet. Auch hier zeigt die Williams-Christ-Birne wieder, dass sie im Vergleich zu anderen Obstsorten um einiges empfindlicher ist. Durch eine geringe Brenntemperatur stellen wir aber sicher, dass das Beste aus ihr herausgeholt und die Entstehung unerwünschter Sekundär-Aromen unterdrückt wird. Der Rohbrand ist nun bereit zur Weiterverarbeitung.
Vom Roh- zum Feinbrand
Schon seit Generationen wird in der Fein-Brennerei Prinz streng auf die optimale Qualitäts-Trennung des Brandes in Vorlauf, Mittellauf (Herzstück) sowie Nachlauf geachtet. Mindestens zwei und bis zu drei Brennvorgänge sind dafür notwendig. Bei der Beurteilung setzen wir dabei voll das sensorische Gespür unserer Brennmeister. Sie sorgen dafür, das Destillat optimal aufzutrennen, was maßgeblich für die weitere Verwendung ist.
So sind im Vorlauf beispielsweise besonders viele geschmacksändernde Komponenten aus Gärnebenprodukten enthalten. Diese wollen unsere Kunden aber keineswegs in ihrem Glas vorfinden. Für die Weiterverarbeitung ist der Vorlauf deshalb unbrauchbar und wird vernichtet. Der Mittellauf – das sogenannte Herzstück – ist der wohl wichtigste Teil des Feinbrandverfahrens. Dort steckt das volle Aroma, das an unseren Williams-Produkten so geschätzt wird. Das feine Destillat enthält nach dem Brennvorgang im Normalfall ca. 70 % vol. und wird bis zur weiteren Verarbeitung in Holzfässern, Glasballons oder Edelstahltanks gelagert. Die Lagerung an sich spielt bei der Williams-Christ-Birne eine wichtige Rolle, da dort eine Veresterung stattfindet. Das bedeutet, dass sich die Aromen dort weiterentwickeln können. Durch die Zugabe von bestem Quellwasser setzen wir das Williams-Destillat später dann auf benötigte Trinkstärke herab.
Produktvielfalt mit vollem Geschmack
Wenn uns bis zu dieser Stelle wieder einmal alle Schritte gelungen sind, können wir sicher sein, dass Sie als Kunde ein hochwertiges Produkt mit dem vollen Geschmack der Williams-Christ-Birne genießen können. Ganz egal ob Likör, Brand oder Williams-Schnaps – unser strenges und sorgfältiges Verfahren garantiert den Fruchtgenuss in seiner reinsten Form. Überzeugen Sie sich doch einfach selbst!